Fischiger Ausfluss entsteht bei jungen Frauen im alter von 15 bis 45 Jahren.
Vaginaler Ausfluss, der nicht fischig riecht ist ganz normal und die natürlichen Hormonschwankungen zurückzuführen.
Der Ausfluss ist während der Ovulation (Eisprung) oder im Verlauf der Schwangerschaft stärker ausgeprägt. Faktoren für fischig riechenden Ausfluss sind Scheideninfektionen, Stress oder Tumore.
Meisten sind es jedoch Garnerella Bakterien, die zu einem nach Fisch stinkenden Ausfluss führen. In diesem Beitrag finden Sie alle Informationen, wie fischiger Ausfluss entstehen kann und welche Lösungen es für diese sogenannte bakterielle Vaginose gibt.
Fischiger Ausfluss oder normaler Scheidenausfluss?
Alle Frauen haben Scheidenausfluss. Die Vagina gibt regelmäßig ein weißes, milchiges, geruchloses Sekret ab, welches Weißfluss genannt wird. Das ist völlig natürlich und im Normalfall unbedenklich.
Der Scheidenausfluss ist in Bezug auf Farbe, Menge, Konsistenz und Geruch bei jeder Frau unterschiedlich. Die Menge und die Konsistenz verändern sich aufgrund von hormonellen Schwankungen während des Menstruationszyklus.
Häufig wird der Eisprung anhand eines stärkeren, nahezu flüssigen Ausfluss bemerkt, der jedoch nicht nach Fisch riecht.
Der übliche Scheidenausfluss besteht aus Zellen der Vaginalschleimhaut sowie aus Flüssigkeit aus dem Gebärmutterhals.
Im Scheidenausfluss sind Milchsäurebakterien enthalten, welche für ein saures Umfeld sorgen und die Vermehrung von Krankheitserregern in der Scheide blockieren.
Der Scheidenausfluss hat somit eine Schutzfunktion.
Der Ausfluss verhindert auch, dass Spermien in die Gebärmutter eindringen, wenn sie noch nicht für eine Schwangerschaft bereit ist.
Es kann aber auch ein veränderter Scheidenausfluss auftreten. Die Veränderungen erkennen Sie an der Konsistenz, der Farbe oder am Geruch.
Fischiger Ausfluss Symptome
Einige Symptome können auf eine Erkrankung oder Störung der Vagina hinweisen. Nach Fisch riechender Ausfluss ist ein Symptome für bakterielle Infektionen. Hier sind ein paar Eigenschaften für veränderten Scheidenausfluss:
- schleimig
- Geruch ist wie fischiger Ausfluss
- krümelig
- wässrig
- blutig
- eitrig
- grünlich
Für fischigen Ausfluss gibt es noch Begleitsymptome, wie Rötungen, Schwellungen, Juckreiz, Schmerz beim Urinieren sowie ein übelriechender Fischgeruch.
Bei solch einem fischigen Ausfluss ist die Behandlung mit antibakteriellen Hausmittel die sinnvollste Lösung.
Wenn in der Schwangerschaft fischiger Ausfluss auftritt, ist häufig eine Scheidenentzündung der Grund. Hier sollte zügig eine Diagnose gestellt und eine Behandlung durchgeführt werden. Bei schweren Scheidenentzündungen kann eine Fehlgeburt auftreten.
Fischiger Ausfluss kann ein Anzeichen für weitere Erkrankungen sein. Fischiger Ausfluss zeigt sich bei:
Bakterieller Scheidenentzündung (Kolpitis)
Merkmale: fischiger Ausfluss, Konsistenz wässrig, krümelig oder schleimig, mitunter eitrig, blutig oder schaumig
Bakterieller Vaginose
Merkmale: fischiger Ausfluss, Farbe weiß-grau, Konsistenz dünnflüssig
Pilzinfektion (Candidose)
Merkmale: krümeliger Ausfluss kein Fischgeruch, Farbe weißlich.
Gonorrhoe
Merkmale: wässriger, fischiger Ausfluss
Viren, wie Herpes oder Mikroorganismen, wie Trichomonas vaginalis (Trichomoniasis) können eine Infektion der Scheide mit fischigem Ausfluss verursachen.
Fischiger Ausfluss kann darüber hinaus noch weitere Ursachen haben:
- Gebärmutterhalsentzündung (Zervitis)
- Entzündung der äußeren Geschlechtsorgane
- Gebärmutterschleimhautentzündung (Endometritis)
- Entzündung des Eierstocks oder des Eileiters (Adnexitis)
- Feigwarzen
Häufig wird fischiger Ausfluss durch ein verändertes Scheidenmilieu beeinflusst, welches Geschlechtskrankheiten oder Vaginalinfektionen begünstigt.
Mögliche Ursachen für ein verändertes Vaginalmilieu sind:
- Hormonveränderungen aufgrund der Pubertät, Menopause oder Schwangerschaft
- falsche oder übertriebene Hygiene des Intimbereichs
- Reizung durch Fremdkörper (Tamponentnahme vergessen, Verhütungsspirale)
- Allergie gegen Latex
- Antibabypille
- Antibiotika
- Diabetes
- schwaches Immunsystem
- Stress
- Tumoren in Gebärmutter oder Vagina
- Tuberkulose im Genitalbereich
Fischiger Ausfluss kann in seltenen Fällen auch durch bestimmte Nahrungsmittel oder starkes Schwitzen auftreten.
Fischiger Ausfluss Diagnose
Wenn ein in der Konsistenz veränderter oder sehr starker oder fischiger Ausfluss aus der Scheide auftritt, kann es Test zeigen welche Bakterien die Ursachen sind.
Hier einige Fragen die Sie sich selbst stellen können:
- Seit wann tritt der Ausfluss auf?
- Wie stark ist der Ausfluss?
- Wie ist die Farbe des Ausflusses?
- Ist es ein fischiger Ausfluss oder ein anderweitig unangenehmer Geruch?
- Besteht der Ausfluss ständig oder kommt er nur in bestimmten Situationen vor?
- Gibt es zusätzliche Beschwerden, wie Brennen, Rötungen oder Juckreiz?
- Wie sieht es mit der Hygiene des Intimbereichs aus?
So gehen Sie der Ursache für fischigen Ausfluss systematisch auf den Grund. Wenn Sie die Ursache kennen ist die Behandlung einfach.
Für die Diagnosebestimmung bei fischigem Ausfluss, ist es wichtig, auch Krankheitserreger einzubeziehen. Einige Test kann nur eine Frauenärztin durchführen.
Beispielsweise einen Abstrich von der Scheidenwand. Falls das Ergebnis nicht eindeutig ist, kann eine Erregerkultur angelegt werden. Das bedeutet, der bakterielle Erreger wird unter günstigen Bedingungen nachgezüchtet und im Labor untersucht.
Bei einem fischigem Ausfluss hängt eine Behandlung von der Ursache ab. Tritt fischiger Ausfluss ohne anderweitige Symptome auf, können Scheidenzäpfchen helfen, die mit Milchsäurebakterien angereichert sind.
Diese stellen wieder ein natürliches Scheidenmilieu her. Fischiger Ausfluss kann auch durch Östrogenmangel auftreten. Hier helfen Hormonpräparate mit Östrogen.
Liegt dem fischigen Ausfluss eine Scheideninfektion zugrunde, hängt die Behandlung von der Art des Erregers ab. Bei einer bakteriellen Infektion wird mit Antibiotika behandelt.
Eine Behandlung erfolgt in der Regel vor Ort unter Gabe von Salben oder Scheidenzäpfchen. Es gibt aber auch Medikamente in Tablettenform oder als Spritze.
Bei fischigem Ausfluss, welcher durch eine Infektion verursacht wurde, ist eine Behandlung für den Geschlechtspartner nicht sinnvoll. Während der Behandlung sollten Sie auf Geschlechtsverkehr verzichteten.
Wird fischiger Ausfluss durch einen Fremdkörper verursacht, dann entfernen Sie ihn. Ist beispielsweise eine Latexallergie der Auslöser, dann meiden Sie diesen Stoff.
Tritt fischiger Ausfluss als Nebensymptom einer anderen Erkrankung auf, ist eine entsprechende Behandlung notwendig.
Chlamydien erfordern einen gesonderten Nachweis aus dem Labor. Die Laboruntersuchung nimmt ein paar Tage in Anspruch, aber sie gibt Gewissheit über eine Infektion.
Chlamydien werden durch das Bakterium Chlamydia trachomatis verursacht und zählt zu den am häufigsten auftretenden Geschlechtskrankheiten.
Frauen bemerken eine Infektion der Geschlechtsorgane oder Harnwege oft nicht. Es tritt allerdings häufig fischiger Ausfluss von gelber, eitriger Farbe oder schmerzhaftes Urinieren auf.
Fischiger Ausfluss durch Gonorrhoe (Tripper)
Gonorrhoe ist eine weit verbreitete Geschlechtskrankheit. Unangenehm riechender, gelber, fischiger Ausfluss und Beschwerden beim Urinieren können zu Beginn auftreten. Später können auch Gebärmutterentzündungen oder Blutungen hinzukommen. Oft treten keinerlei Symptome auf, aber es besteht Ansteckungsgefahr gegenüber anderen Menschen.
Fischiger Ausfluss durch Candida?
Der Hefepilz Candida hat es normalerweise schwer, sich in der milchsauren Scheidenflora auszubreiten. Durch die Einnahme von Antibiotika oder durch eine Immunschwäche können die Milchsäurebakterien sich vermindern und Candida kann sich ausbreiten.
Typische Anzeichen sind ein weißlicher, bröckeliger jedoch nicht fischiger Ausfluss, häufig von Juckreiz, Rötungen und Brennen begleitet.
Fischiger Ausfluss durch Trichomoniasis
Trichomonaden (Geißeltierchen) sind durch Geschlechtsverkehr übertragbar. Frauen leiden dabei oft unter Juckreiz im Bereich der Harnröhre und der Scheide und gelber, fischiger Ausfluss ist ein weiteres Merkmal. Antibiotika sind ein geeignetes Mittel zur Behandlung.
Fischiger Ausfluss durch Herpes-Simplex-Virus
Das Herpes-Simplex-Virus ist die Hauptursache von Herpes im Genitalbereich. Hier treten Bläschen im Scheidenbereich auf, aber auch Rötungen, fischiger Ausfluss oder Fieber.
Fischiger Ausfluss durch Humanes Pappillomavirus
Das Humane Papillomavirus löst Feigwarzen im Genitalbereich aus, welche allerdings häufig nicht bemerkt werden. Merkmale sind ein bräunlicher oder rötlicher, fischiger Ausfluss. Es gibt Typen dieses Virus, welche Gebärmutterhalskrebs auslösen können.
Wenn fischiger Ausfluss nicht durch Entzündungen verursacht wird, dann ist eine Untersuchung auf Tumoren sinnvoll. Hier wird entweder ein Abstrich oder gleich eine Biopsie durchgeführt. Der Pathologe untersucht das entnommene Gewebe gründlich.
Fischiger Ausfluss in der Schwangerschaft
Starker Ausfluss in der Zeit der Schwangerschaft ist für viele Frauen äußerst unangenehm. Es ist jedoch häufig der Fall, dass besonders während der Schwangerschaft vermehrt normaler, weißer Ausfluss auftritt.
Allerdings können auch während der Schwangerschaft Scheideninfektionen auftreten, bei denen fischiger Ausfluss entsteht. Das kann, je nach Erreger, ein Risiko für das Baby sein, bis hin zur Fehlgeburt. Bei der Entbindung kann sich der Säugling mit Erregern infizieren.
Fischiger Ausluss – heilen ohne Antibiotika
Es gibt ein paar hilfreiche Tipps, mit denen starker, fischiger Ausfluss während der Schwangerschaft, aber auch in allen anderen Lebenslagen, eingedämmt werden kann:
- Verwenden von Slipeinlagen anstelle von Tampons
- Pflege des Intimbereichs nur mit pH-neutralen Seifen oder Waschlotionen
- Keine Intimduschen, denn hier kann Luft in den Kreislauf eindringen und zu Komplikationen führen
- Luftige und leichte Bekleidung und Unterwäsche aus Baumwolle tragen, denn hier erfolgt ein guter Sauerstoffaustausch und verhindert eine weitere Bakterienverbreitung.
Fischiger Ausfluss: Selbst ist die Frau
Scheideninfektionen durch Geschlechtsverkehr lassen sich nur durch die Nutzung von Kondomen verhindern. Auch die Scheidenflora sollte intakt sein, damit das Immunsystem mit eindringenden Krankheitserregern fertig wird.
Eine Kur mit Milchsäure stärkt die Scheidenflora. Dazu können Milchsäurezäpfchen und Tampons mit Joghurt eingeführt werden.
Den Intimbereich sollten Sie regelmäßig, jedoch nicht übertrieben reinigen. Aggressive Pflegeprodukte sind tabu. Klares Wasser und milde Seife sind die besten Pflegemittel für den äußeren Genitalbereich.
Die Unterwäsche sollten Sie täglich wechseln. Zum Waschen Ihrer Wäsche verwenden Sie ein mildes, unparfümiertes Waschmittel. Verzichten Sie auf Weichspüler.
Infektionen durch Bakterien aus dem Darm können Sie durch richtiges Abwischen nach dem Stuhlgang vermeiden. Wischen Sie immer von vorn nach hinten.
Es gibt ein paar gute bakterielle Vaginose Hausmittel, wie Teebaumöl, Apfelessig oder Kokosöl, die wirksam gegen Bakterien und somit gegen fischigen Ausfluss sind.
Einige Tropfen Teebaumöl werden mit einem Esslöffel Kokosöl, sowie warmem Wasser vermischt. Fischiger Ausfluss durch Garneralle Bakterien wirs so deutlich gelindert. Die Scheide wird täglich mit dieser Mischung gespült bis kein fischiger Ausfluss mehr auftritt. Bei der Dosierung des Teebaumöls vorsichtig sein, denn zu viel davon kann die Scheidenschleimhaut angreifen
Kokosöl hilft gegen Bakterien, Pilze sowie Viren. Es kann fischigen Ausfluss wirksam bekämpfen. Das Kokosöl kann mittels einem Tampon in die Scheide eingeführt werden. Dazu wird das Kokosöl unter Wärme geschmolzen und anschließend auf den Tampon aufgebracht, welcher in die Scheide eingeführt wird.
Der Apfelessig wird in einer Dosierung von zwei Tassen in das warme Badewasser gegeben. Die Bäder sollten täglich verwendet werden, bis der fischige Ausfluss abgeklungen ist.
Fazit
Fischer Ausfluss ist ein weit verbreitetes Problem bei Frauen zwischen 16 bis 45 Jahren. Der erste Schritt zur Behandlung ist die Diagnose der Erreger. Meistens sind Gardnerella Bakterien die Ursache für den fischigen Geruch der Scheide. Die Gardnerella Bakterien können Sie durch natürliche Kräuter und Öle wirksam behandeln.